Wie wir uns finanzieren
Unsere drei operierenden Organisationen setzen pro Jahr rund 1,2 Million Euro um. Ein Großteil unserer Gemeinschaftsökonomie spielt sich jedoch außerhalb monetärer Einnahmen und Ausgaben ab, in einem auf Vertrauen basierenden Schenksystem. Würden wir die Interaktionen innerhalb unserer Gemeinschaft monetär berechnen, so wäre der jährliche Umsatz mindestens dreimal so hoch.
Unsere Einnahmen und Ausgaben
Der hier dargestellte durchschnittliche Jahresumsatz beinhaltet keine Investitionen. Bei größeren Projekten, wie z.B. dem Bau der Wasser-Retentionslandschaft, kann sich dieser Betrag wesentlich vergrößern.
Das Einkommensdiagramm beschreibt die jährlichen Durchschnittszahlen der Jahre vor 2020. Durch die Covid-19-Krise hatten wir einen erheblichen finanziellen Engpass, da wir keine Gäste und StudentInnen empfangen konnten.
Für einen tieferen Einblick in unsere Ausgaben schlüsseln wir die drei größten Zahlen im obigen Diagramm auf:
- Lohnkosten
Wir tragen die Lebenshaltungskosten unserer Mitglieder nach bestem Wissen und Gewissen. Etwa 160 Erwachsene haben ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Tamera, und etwa 40 Kinder und Jugendliche wachsen hier auf. Wir bemühen uns, in einer “Bedarfsökonomie” zu leben, in der sich jede/r an die Gemeinschaft wenden kann, wenn er/sie Unterstützung braucht. Wir beschäftigen auch SpezialistInnen in verschiedenen Abteilungen, z.B. in der Verwaltung und Lehrer für unsere Kinder.
- Unterhalt Gelände & Gebäude
Die Instandhaltung unseres 140 Hektar großen Geländes, auf dem kontinuierlich etwa 200 BewohnerInnen und durchschnittlich 2000-3000 Gäste pro Jahr (vor 2020) leben, ist ein kostspieliges Unterfangen. Unsere Gebäude, Infrastruktur und Landschaft müssen das ganze Jahr über gepflegt werden, auch wenn wir keine Gäste empfangen. Zu den Kosten gehören: die Instandhaltung unserer Straßen (innerhalb von Tamera und Zufahrtsstraßen aus den umliegenden Dörfern), der Kauf von regionalem Brennholz und die Instandhaltung von ca. 10.000 m2 Gemeinschaftseinrichtungen und Wohnungen. Erfahren Sie mehr über unsere Anlage.
- Verpflegung
Wir sind nicht autark in Bezug auf die Lebensmittel, die wir verbrauchen, und wir haben derzeit auch nicht vor, es zu werden. Während wir daran arbeiten, den Anteil der auf unserem Land angebauten Lebensmittel zu erhöhen, kaufen wir hauptsächlich von einem Netzwerk lokaler, meist biologischer ProduzentInnen. Da wir eine große Gemeinschaft sind und Tausende von Gästen jedes Jahr beherbergen, haben wir einen signifikanten wirtschaftlichen Einfluss in unserer Region. Und wir sind froh, dass wir mit unseren Konsumentscheidungen die Landwirte bei der Produktion lokaler und biologische Nahrungsmittel unterstützen können. Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit für regionale Lebensmittelautonomie.
Schenkökonomie innerhalb der Gemeinschaft
Unsere Einnahmen und Ausgaben geschehen fast ausschließlich in unserer Interaktion mit der Region und den größeren wirtschaftlichen und finanziellen Kreisläufen, in die wir eingebunden sind. (Um auch im ökonomischen und finanziellen Bereich eine umfassende Alternative zum bestehenden kapitalistischen System aufzeigen zu können, bereiten wir in Zusammenarbeit mit unseren PartnerInnen ein Modell für regionale Autonomie vor.)
Innerhalb Tameras werden Aufgaben und Dienstleistungen von MitarbeiterInnen, Freiwilligen und FreundInnen übernommen. Wir haben dafür ein ökonomisches Schenksystem entwickelt, das auf einer Ethik des Vertrauens beruht, in dem jede/r sein Wissen und Einsatz ehrenamtlich beiträgt, ohne dass wir uns den Wert dessen monetär „aufrechnen“. Wir sprechen hier von:
- der ehrenamtlichen Arbeit von MitarbeiterInnen und freiwilligen HelferInnen;
- den Dienstleistungen, die sich die MitarbeiterInnen gegenseitig schenken (z.B. Kinderbetreuung, Ausbildung, Übersetzungen, Gesundheitsversorgung, handwerkliche Arbeiten, Verwaltungsarbeiten, Kochen, Geländepflege und Putzen usw.);
- den finanziellen Eigenleistungen, die die MitarbeiterInnen gelegentlich erbringen (z.B. für Netzwerkreisen).
Voraussetzung für ein solches Schenksystem ist ein hohes Maß an Vertrauen untereinander, an dem wir durch kontinuierlichen Gemeinschaftsaufbau arbeiten. So sind die MitarbeiterInnen selbst ihre größten ideellen und finanziellen Förderer und helfen, die anfallenden Betriebskosten deutlich zu reduzieren. Außerdem gibt es untereinander ein hohes Maß an gegenseitiger ökonomischer Unterstützung.
Um unsere Forschungs-, Ausbildungs- und Friedensarbeit kraftvoll fortsetzen und vertiefen zu können, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Wir bitten Sie daher: Unterstützen Sie uns mit einer einmaligen Spende oder indem Sie unserem Förderkreis beitretn.