Plan für BLUEPRINT 200 – ein regeneratives Flüchtlingslager

„Blueprint 200” in Tamera ist geplant als ein Ausbildungs- und Demonstrationsgelände und als ein auf alle Größenordnungen anwendbares Modell für eine Flüchtlingssiedlung, für 200 Menschen im Gästebereich von Tamera. Es soll ein Ort werden, wo wir gemeinsam mit der Blueprint-Allianz detaillierte Lösungen für regenerative Siedlungen entwickeln und erproben können. Ursprünglich hatten wir geplant, an zwei Projekten gleichzeitig zu arbeiten – eines in Tamera und eines in einem Wiederaufbaugebiet nach einer Katastrophe in Pakistan. Wir stellten aber fest, dass wir unsere Strategie zunächst auf ein Projekt konzentrieren müssen, damit wir eine solide Grundlage entwickeln, sie an unser Leben anpassen und in eine Ausbildungsstätte für Projekte aus aller Welt umwandeln können. Wir sind derzeit in der Planungsphase 2 und arbeiten an Fundraisingsvorschlägen, um diese Arbeit fortsetzen zu können.

„Blueprint 200 Pilotmodell in Tamera

Unsere Ausrichtung in Tamera liegt bereits stark auf der Funktion als Ausbildungszentrum, das Seminare für Wasserretentionslandschaften und die Arbeit des Solar-Village-Testfeldes durchführt. Durch den Aufbau dieses spezifischen Ausbildungsbereiches als Modell für regenerative Autonomie möchten wir zeigen, wie die Ergebnisse miteinander verbunden und weltweit angewandt werden können.

Das Pilotmodell in Tamera wird eine Kapazität von 200 Menschen haben, deshalb nennen wir es „Blueprint 200”. Es wird ein saisonal genutztes Demonstrationsmodell und gleichzeitig eine funktionale Wohneinheit für Besucher und Studenten während der Sommermonate. Gebaut nahe der existierenden Gästeunterkünfte, wird es alle Komponenten einer autonomen Siedlung umfassen, einschließlich:

  • Schlafplätze
  • Wohnzimmer und Treffpunkte
  • Toiletten
  • Baderäume
  • Küchen

Das Modell als Gästeunterkunft zu nutzen, ist auch ein politischer Gedanke: Jeder Besucher, jede Seminarteilnehmerin und alle Studierenden werden eine lebendige Erfahrung mit den Prinzipien eines regenerativen Designs machen. Wir möchten, dass dieses Modell durch die Gäste, die an ihre Arbeitsplätze zurückkehren und über diese Erfahrung berichten, weithin ausstrahlt. Wir möchten zeigen, dass und wie Flüchtlinge weltweit in solch gesunden Modellcamps leben können.

Gleichzeitig wollen wir, dass „Blueprint 200” als Ausbildungsstätte für Partner und Studenten unseres globalen Netzwerks dient, damit sie direkt die regenerativen Prinzipien und Lösungen praktisch lernen und sie in ihren Heimatländern anwenden können, ihrer Bedürfnisse und Bedingungen entsprechend modifiziert.

Planung und Dokumentation

Bis zum Ende 2017 fokussierte das Projekt auf die Planung, Gestaltung und Dokumentation. Zwei Teams arbeiteten an:

  • Phase 2 des Plans, einschließlich:
    • Formulierung von Prinzipien für das Design regenerativer Siedlungen
    • Auswertung von Daten, die bei Besuchen in Flüchtlingslagern gesammelt wurden und durch Interviews mit erfahrenen Praktikern sowie Experten verschiedener Arbeitsbereiche im humanitären Sektor (innerhalb und außerhalb der Blueprint-Allianz), die gefragt wurden, was am dringendsten gebraucht wird, so dass unsere Formulierungen aktuell sind
    • Entwicklung eines Gestaltungsrahmens, basierend auf einer Mustersprache (pattern language), die von den Datenerhebungen der Recherche in Phase 1 gespeist wurde und durch stetige Rückkopplung immer weiter entwickelt wird
    • Entwicklung eines „Regenerativen Kontinuums” – eines Fahrplans, der die mögliche Entwicklung von Siedlungen zeigt: von degenerativ über nachhaltig bis regenerativ
    • Plan eines detaillierten Designs für das Blueprint 200 Demonstrationsgelände in Tamera.
  • Ein lebendiges Handbuch („Living Manual”) soll während und nach dem Planungs- und Bauprozess geschrieben werden und die Prinzipien eines integrierten, regenerativen Designs für Planer, Bauleiter, Ingenieure und Manager von Flüchtlingslingscamps und Übergangssiedlungen im Details darstellen. Da es das vorrangige Problem ökologischer Zerstörung durch Übergangslager anspricht, kann das offen zugängliche Handbuch genutzt werden, um dauerhaftere Siedlungen zu bauen, und dazu anregen, Übergangslager so zu planen, dass sie leicht in dauerhafte Siedlungen umgewandelt werden können. Das Living Manual dient ebenso als eine Art Geländeführer, durch den Menschen, die Tamera nicht besuchen können, einen Zugang zu Forschung und Referenzmaterial bekommen können, wie Fotos und detaillierte Diagramme. Wir möchten das Living Manual stetig weiterentwickeln, so dass es immer komplexer und intelligenter wird und Antwort auf die sich ändernde Situation vertriebener und geflüchteter Menschen geben kann. Menschen, die es nutzen, können aus allen Teilen der Erde Informationen hinzufügen, es überarbeiten und aktualisieren – das ist gemeint mit „lebendig”.

Fundraising

Die Grace Foundation hat bereits die Phase 1, die Planung, unterstützt.

Derzeit suchen wir die Finanzierung für die nächsten Phasen. Laden Sie bitte unsere Fundraising-Broschüre herunter und überlegen Sie, uns finanziell zu unterstützen.

www.tamera.org